Propofol-Somnoendoskopie

 

Bei Patienten mit einem habituellen Schnarchen oder mit einem Schlafapnoe-Syndrom, welche die cPAP-Maskenversorgung nicht wünschen oder nicht vertragen, kann geklärt werden, wo genau das Schnarchen entsteht. Dieses erfolgt durch eine Endoskopie im künstlichen Schlaf (Propofol-Somnoendoskopie), welche ambulant im Krankenhaus durchgeführt wird. Man geht dabei mit einem dünnen flexiblen Endoskop (Nasopharyngoskop) über die Nase in den Nasenrachen. Der Patient bekommt dann das Narkosemittel Propofol, womit ein künstlicher Schlaf eingeleitet wird. Im Regelfall fängt der Patient an zu schnarchen und man kann über das Endoskop beobachten welcher Mechanismus für das Schnarchen ursächlich ist. Bei der Endoskopie wird auch durch den Anästhesisten ein Esmarch-Handgriff durchgeführt. Dieser Handgriff (bekannt aus dem Erste-Hilfe-Kurs) bewirkt eine Vorverlagerung des Unterkiefers. Der endoskopierende HNO-Arzt sieht dann welchen Effekt dieser Handgriff auf die Engstellen und die Geräuschentstehung des Schnarchens hat. Somit kann der Erfolg einer Protrusionsschiene (eine der Therapieoptionen) abgeschätzt werden. Die Propofol-Somnoendoskopie ist ungefährlich und nicht schmerzhaft. Falls sie doch als unangenehm empfunden wird, kann die Nase auch lokal betäubt werden.

 

Meistens entsteht das Schnarchen durch Vibrationen im Bereich des Gaumensegels inklusive der Uvula (Zäpfchen) oder des Rachens (siehe Video). Aber auch Vibrationen im Bereich der Epiglottis (Kehldeckel) mit Ansaugphänomen oder im Bereich des zurückfallenden Zungengrundes werden beobachtet.

 

Insgesamt kann die Propofol-Somnoendoskopie für die Therapieplanung sinnvoll sein und helfen, unnötige Operationen zu vermeiden.

 

Leider sind alle Maßnahmen, die das Schnarchen betreffen (abgesehen von der Erstuntersuchung) nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten und werden als privat-ärztliche Leistung angeboten.

Typische velare Ronchopathie mit Vibrationen und Geräuschentstehung (leider ohne Ton) im Gaumensegelbereich.

 

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epiglottische Rhonchopathie bei "floppy epiglottis" mit Vibrationen und Schnarchgeräuschentstehung (leider ohne Ton) links vom Kehldeckel

 

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