Erkältung

 

 

Grundsätzliches

 

Eine Erkältung entsteht nicht durch eine Unterkühlung des Körpers. Die Unterkühlung stellt allenfalls eine Begünstigung dar.

Der Begriff „Erkältung“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für eine harmlose Virus-Infektion des Atemtraktes. Es handelt sich hierbei um die häufigste Erkrankung der Menschheit überhaupt.

 

 

Erreger & Pathogenese

 

Für die Virus-Infektion stehen mindestens 200 verschiedene Viren mit ihren veränderlichen Subtypen zur Verfügung, welche sicherstellen, dass wir die Erkältung jedes Jahr wieder bekommen können. Virologisch gesehen sind die Viren gut an den Menschen angepasst. Das ist der Grund, warum die Erkältung meistens vollkommen harmlos verläuft: die Viren brauchen uns.

 

Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion über die Luft oder per Schmierinfektion über kontaminierte Gegenstände wie z.B. Türklinken. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis acht Tagen treten die ersten Krankheitsanzeichen auf.

 

Im Krankheitsverlauf kommt es durch Schädigung der Schleimhaut häufig zu einer bakteriellen Übersiedlung und Mischinfektion (Superinfektion), welche aber nur selten ein medikamentöses Eingreifen erfordert.

 

 

Symptome

 

Meistens beginnt die Erkrankung mit einem Kribbeln im Nasenrachenraum, Frösteln und leichtem Krankheitsgefühl. Danach bilden sich folgende Symptome aus: Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung (sogenannte Begleitsinusitis), Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Husten, Gliederschmerzen und Fieber. Die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein. Während einige Patienten fast ausschließlich unter Halsschmerzen oder Schnupfen leiden, haben andere das komplette Programm gebucht.

 

 

Therapie

 

Eine kausale Therapie gegen die Virusinfektion existiert nicht und wäre auch nicht angezeigt. Im Vordergrund steht die symptomatische Therapie, um die Symptome zu lindern und die Krankheitsdauer ggf. zu verkürzen:

 

körperliche Schonung

ausreichende Flüssigkeitsaufnahme

kurzfristig abschwellende Nasentropfen und -spray

Einnahme von Schleimlösern

Dampfbäder und Inhalationen

Stimmschonung bei Heiserkeit

Rotlichtbestrahlung bei begleitender Nasennebenhöhleninfektio

Gabe von Zink

Trinken von Tee (Salbei, Thymian, etc.)

Hühnersuppe

 

Bei Auftreten von Komplikationen wie z.B. einer symptomatischen bakteriellen Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis kann auch die Gabe eines Antibiotikums angezeigt sein.

 

 

Prophylaxe

 

Was als prophylaktische Maßnahme gegen eine „Erkältung“ hilft, ist umstritten. Eine medikamentöse Immunstimulation (wie z.B. bei einer Chemotherapie) ist keinesfalls indiziert.

Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener vitamin- und mineralstoffreicher Ernährung, Sport, ausreichend Schlaf und wenig negativem Stress und psychischer Belastung ist sicherlich die beste Voraussetzung für ein intaktes Immunsystem. Der Übertragungsweg der Schmierinfektion z.B. über Türklinken und Handläufe lässt sich durch häufiges Händewaschen, Händedesinfektion und Minimierung des Hand Gesichts-Kontaktes (nicht mit der Hand an die Nase gehen!) verhindern.

Darüber hinaus kann man für eine ausreichende Aufnahme von Zink, Vitamin A und D sowie Selen sorgen.

Der Vitamin-D-Spiegel ist abhängig von der Sonnenbestrahlung und eine Unterversorgung ist gerade in den Wintermonaten weit verbreitet. Bei gehäuften Infekten sollte eine Laborkontrolle erfolgen. Kneipp-Kuren sind ebenso sinnvoll. Aber die beste Schulung für das Immunsystem ist der Infekt selbst, welcher das Immunsystem stärkt für größere Aufgaben.

 

 

Häufig gestellte Fragen (FAQ):

 

Wie viele Erkältungen im Jahr sind normal?

Erwachsene haben durchschnittlich zwei bis drei Mal im Jahr eine Erkältung. Bei Kleinkindern ist ein Auftreten bis zu neun Mal im Jahr noch als normal anzusehen.

 

Worin liegt der Unterschied zur Grippe?

Die echte oder saisonale Grippe (Influenza) ist eine Infektion mit dem Influenza-Virus A oder B. Sie tritt auch gehäuft in den Wintermonaten auf, verläuft aber deutlich schwerer. Gegen die saisonale Grippe kann man sich impfen lassen.

 

Schützt die Grippeschutzimpfung auch gegen Erkältungen?

Die Impfung gegen die saisonale Grippe hat leider keine Auswirkung auf das Auftreten

von Erkältungen.

 

Wie wird die Erkältung noch genannt?

Andere Bezeichnungen für das Krankheitsbild der „Erkältung“ sind grippaler Infekt, akute respiratorische Infektion (ARI), und upper respiratory (tract) infektion (URI). Ich bevorzuge die Bezeichnung grippaler Infekt.