Heiserkeit

 

Heiserkeit (Dysphonie) ist ein ernstzunehmendes Symptom, welches in jedem Fall hno-ärztlich abgeklärt werden sollte. In den allermeisten Fällen tritt Heiserkeit im Rahmen von viralen und bakteriellen Infekten der oberen Atemwege auf, da der Kehlkopf mit seinen Stimmbändern im Sinne einer akuten Kehlkopfentzündung (akute Laryngitis) häufig mitbeteiligt ist.

Dann sollte neben der medikamentösen und physikalischen Therapie (Inhalationen mit physiologischer Kochsalzlösung) eine Stimmschonung eingehalten werden, bis sich die Stimme wieder normalisiert. Ansonsten kann es durch einen „Ausleierungseffekt“ zu Stimmbandveränderungen kommen (hypofunktionelle Dysphonie), welche unter Umständen nur mühsam unter logopädischer Therapie rückgängig gemacht werden können oder sogar bleiben.

 

Übersicht über die häufigsten Ursachen von Heiserkeit:

  • akute Kehlkopfentzündung (akute Laryngitis) im Rahmen von viralen und bakteriellen Infekten der oberen Atemwege, aber auch als alleinige Kehlkopfentzündung
  • chronische Kehlkopfentzündung (chronische Laryngitis) z.B. durch Zigarettenrauch
  • laryngopharyngealer Reflux / Laryngitis gastrica durch den schädigenden Einfluss von Magensäure mit und ohne Sodbrennen sowie typischem Räusperzwang
  • funktionelle Dysphonieformen z.B. durch zu Stimmüberlastung, falsche Atemtechnik oder ungünstige Tonlage
  • Reinke-Ödeme („Wasserkissen“) durch Zigarettenrauch und Stimmüberlastung; typisch ist hierbei eine dunkle knarrende Stimme
  • Stimmbandpolypen und -zysten, welche meistens operativ entfernt werden müssen
  • Pilzbefall (Soor) z.B. durch Immunschwächung oder nach Antibiotika-Gabe
  • Stimmband-Leukoplakien („weißliche Verhärtung“) durch chronische Schädigung in der sich ein Schleimhautumbau, eine Dysplasie (Krebsvorstufe) oder auch ein Karzinom (Krebs) verbergen kann
  • Stimmband-Karzinom (Krebs)
  • Vox senilis (Altersstimme)
  • Mukositis / radiogene Laryngitis als Folge von Bestrahlung oder Chemotherapie
  • Recurrensparese (Stimmbandlähmung) z.B. nach Schilddrüsenoperation, nach grippalem Infekt oder als ernstzunehmendes Warnsymptom einer schwerwiegenden Erkrankung
  • Phonationsverdickungen (sog. Schrei- oder Sängerknötchen) durch falschen Stimmgebrauch oder stimmliche Überlastung
  • subglottische Laryngitis: meistens virale Infektion insbesondere bei kleinen Kindern bei der sich eine ausgeprägte Schleimhautschwellung unter der Stimmbandebene zeigt und welche rasch fortschreitend sein kann, zusätzliche Symptome: bellender Husten und ggf. inspiratorischer Stridor (pfeiffendes Geräusch bei Einatmung), welcher ein absolutes Warnsymptom darstellt und sofort hno-ärztlich oder kinderärztlich abgeklärt werden muss
  • akute Schwellungen bei Allergien und Medikamenten-Unverträglichkeiten